Blindenführhund Labrador braun im Geschirr Verkehr

Der Verein Deutsche Blindenführhunde e.V.

Der Verein Deutsche Blindenführhunde e.V. ist die einzige Interessenvertretung blinder Menschen in Deutschland, die sich ausschließlich dem Thema Führhund widmet. Wir sind ein anerkannter, mildtätiger, gemeinnütziger Verein, der das nationale Blindenführhundewesen engagiert fördert, pflegt und weiterentwickelt. Deutschlandweit sind wir der kompetente Ansprechpartner bei allen Fragen zum Thema Blindenführhund. Dabei setzten wir uns in gleichem Maße für eine erhöhte Lebensqualität von blinden und sehbehinderten Menschen wie auch ihrer aktiven und pensionierten Hunde ein. Der gleichwertige Fokus auf Mensch und Tier ist dabei Herzstück und Richtschnur aller Vereinsaktivitäten.

Damit Blindenführhunde ihren anspruchsvollen Aufgaben optimal gerecht werden können, muss eine lange Prozesskette reibungslos und auf höchstem Niveau funktionieren: Von der Auswahl der Zuchthunde bis zur Begleitung der Gespanne bestehend aus Hund und Mensch. Der Optimierung dieser Prozesskette hat sich seit zehn Jahren der Verein Deutsche Blindenführhunde e.V. verschrieben. Die Hauptaufgaben des Vereins liegen in der Zucht geeigneter Welpen, der Akquisition und professionellen, ganzheitlichen Begleitung von Patenfamilien für angehende Blindenführhunde und der fachgerechten Führhundausbildung nach internationalen Standards.

Des weiteren begleitet der Verein angehende Führhundhalter mit Rat und Tat, gewährt Behinderten und ihren Blindenhunden eine lebenslange Hilfe und Fürsorge und vermittelt oder betreut Blindenführhunde im Ruhestand und in Notfällen. Mit Büros in Hamburg (Hauptsitz), Berlin und München ist der Verein täglich ansprechbar.

Seit dem Jahr 2021 ist der Verein Deutsche Blindenführhunde e.V. assoziiertes Mitglied der International Guide Dog Federation (IGDF). Die IGDF ist das richtungsweisende internationale Organ zur Förderung der Akzeptanz und Verbreitung von Blindenführhunden. Sie besteht aus 98 Mitgliedsorganisationen aus insgesamt 32 Ländern. All unsere Vereinsaktivitäten folgen den Leitlinien dieser Organisation.

Im Jahr 2018 übernahm die freie Journalistin und Bestsellerautorin Ildikó von Kürthy die Schirmherrschaft für unseren Verein. „Mein Vater war blind“ sagt sie. „Schon als Kind habe ich begriffen, dass sein Leben von seinen Führhunden abhing. Die Arbeit des Vereins zu unterstützen, ist für mich Ehrensache“, so Ildikó von Kürthy.

Grafik das Team

Der Vorstand

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Andreas Schmelt
1. Vorsitzender

Der ehemals selbstständige Unternehmer Andreas Schmelt gehört zu den Gründungsmitgliedern des Vereins Deutsche Blindenführhunde e.V. Selbst seit dem 28. Lebensjahr erblindet, steht Andreas dem Verein seit 2011 als Vorsitzender vor. Als Kaufmann verfügt er über jahrzehntelange Erfahrung in den Bereichen Betriebswirtschaft, Management und Unternehmensorganisation.

Neben seiner ehrenamtlichen Arbeit in unserem Verein ist Andreas als Vorstandssprecher und Berater der Behindertenarbeitsgemeinschaft Harburg e.V. tätig. In dieser Funktion und als anerkannter Hilfsmittelberater ist er sachkundiger Ansprechpartner für das Thema Barrierefreiheit und für alle Belange des Schwerbehindertenrechts sowohl für Betroffene als auch für Behörden auf Landes-und Bundesebene.

Andreas wirkt aktiv im Normungsgremium Assistenzhunde im DIN (Deutsches Institut für Normung) mit und arbeitet als Berater im Bereich Kynologie mit den Schwerpunkten Verhalten und Beziehung – auch über die Grenzen des Vereins Deutsche Blindenführhunde e.V. hinaus.

Seit fast 20 Jahren hält Andreas deutschlandweit Vorträge zu den Themen Behindertenrecht und Blindenführhundwesen vor Unternehmen, Gemeinden, der breiten Öffentlichkeit und bei privaten Organisationen wie dem Lions Club und dem Rotary Club. Sein Blindenführhund Simba ermöglicht Andreas sein aktives, engagiertes und selbstbestimmtes Leben.

Kontakt: vorstand@dbfh.de

Porttrait Maik Schubert
Maik Schubert
2. Vorsitzender

Der diplomierte Jurist ist seit 1997 in der Blindenführhundausbildung tätig. Er ist Mitbegründer des Vereins Deutsche Blindenführhunde e.V.. Als selbständiger Unternehmer und Gesellschafter der Blindenführhundschule Schubert und Wetzel setzt er sich engagiert für die Weiterentwicklung des Blindenführhundewesen in Deutschland ein.

Er ist Initiator des Berufsverbandes der Deutschen Blindenführhundeschulen und wirkt aktiv im Normungsgremium Assistenzhunde im DIN (Deutsches Institut für Normung) mit. Durch die Mitgliedschaft seines Unternehmens in der International Guide Dog Federation fördert Maik die Anbindung des deutschen Blindenführhundewesens an internationale Standards. Abseits des Führhundewesens engagiert er sich in gemeinnützigen Vereinen in den Bereichen Bildung, Forschung und der internationalen Entwicklungszusammenarbeit.

Kontakt: vorstand@dbfh.de

Portrait Gritta Schmelt
Gritta Schmelt
Schatzmeisterin
Portrait Birgit Behringer
Birgit Behringer
Schriftführerin
Portrait Andreas Sebastian Schmelt
Dr. Andreas Sebastian Schmelt
Beisitzer

Ehrenamtliches Netzwerk

Portrait Ildiko von Kürthy mit Hund
Ildikó von Kürthy
Autorin & Schirmherrin
Portrait Katharina Richter mit Hund
Katharina Richter
führundtrainerin
welpenpaten betreuung
Portrait Janine Wetzel
Janine Wetzel
führhundtrainerin
welpenpaten betreuung
Portrait Birgit Sauer mit Hund
Birgit Sauer
Pressearbeit & Marketing
Portrait Angie Grünberg
Angie Grünberg
Organisation & IT
Portrait Dunja Suchatzski mit Hund
Dunja Suchatzky
Grafik
Portrait Jessica Behnsen
Jessica Behnsen
Interaction Design
Portrait Sophia Boddin
Sophia Boddin
Webdesign
Portrait Hermes Henseleit
Hermes Henseleit
Fotografie
Portrait Lucas Wahl
Lucas Wahl
Fotografie

Vereins-Historie

Nach dem 2. Weltkrieg war das Führhundewesen in Deutschland nicht zentral organisiert. Es fehlte lange an standardisierten Ausbildungs- und Qualitätskriterien und an einer engagierten Instanz, um die die Interessen von Führhundehaltern zu vertreten, unterschiedliche Interessengruppen von Züchtern über Ausbilder bis zu Kostenträgern miteinander zu vernetzen und kontinuierlich wirksame Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit zu betreiben.

Im Juli 2010 gründete sich auf Initiative von Blindenführhundehaltern und Blindenführhundeschulen in Würzburg der Verein Deutsche Blindenführhunde e.V. Seither fungiert er als kompetenter, nationaler Ansprechpartner bei allen Fragen zum Thema Blindenführhund. Der Verein setzt sich im gleichen Maße für eine erhöhte Lebensqualität von Blinden und sehbehinderten Menschen wie auch ihrer aktiven und pensionierten Hunde ein.

Seit seiner Gründung, hat der Verein bereits viel erreicht: Vom Aufbau eines Patenprogramms für Welpen und eines Vermittlungsprogramms für Seniorenhunde über die aktive Begleitung von Führhundegespannen, die deutschlandweite Beratung bei Anfragen rund ums Thema Führhund bis zur Aufnahme als assoziiertes Mitglied der International Guide Dog Federation (IGDF)* und der erfolgreichen Gründung einer vereinseigenen Zucht.

Und wir werden nicht müde, den Verein und seine Arbeit in der Öffentlichkeit vorzustellen, um auf die Herausforderungen von betroffenen Menschen mit Führhund in Deutschland aufmerksam zu machen und Spenden für unsere ehrenamtliche Arbeit zu sammeln.

* IGDF = Richtungsweisendes internationales Organ zur Förderung und Verbreitung von Blindenführhunden

Zahlen. Daten. Fakten.

  • Gegründet: Im Jahr 2010
  • Zur Förderung und Unterstützung von blinden und sehbehinderten Menschen mit Blindenführhund
  • Durchschnittlich 1.000 telefonische Beratungsgespräche führt der Verein pro Jahr.
  • Jährlich beantwortet der Verein ~250 Anfragen per E-Mail von Betroffenen, Betroffenen, Interessierten, Behörden, Schulen und Medien
  • 250 Familien sind derzeit in unserem Register zur Vermittlung von pensionierten Blindenführhunden oder Junghunden, die nicht für die Aufgabe geeignet sind, registriert.
  • 10 Welpen wurden im Jahr 2021 in der vereinseigenen Zucht geboren. 
  • 27 Welpen werden derzeit deutschlandweit in unseren Patenfamilien sozialisiert.
  • Zwischen 2011 – 2021 wurden 32 pensionierte Blindenführhunde und für die Aufgabe nicht geeignete Junghunde von uns vermittelt.
  • Vor der Pandemie präsentierte sich der Verein jährlich auf ca. 50 öffentlichen Veranstaltungen.

Die vereinseigene Zucht.
Gesunde leistungsstarke Führhunde.

Nicht jeder Hund ist dafür geeignet, zum Blindenführhund ausgebildet zu werden. „Blindenführhunde sind wie Spitzensportler“, so Andreas Schmelt, Vorsitzender des Vereins Deutsche Blindenführhunde. „Sie können Gewaltiges leisten – aber nur, wenn sie genetisch dafür prädisponiert sind“.

Um durch eine kompetente Auswahl von Zuchthunden die bestmöglichen Anlagen für angehende Blindenführhunde zu legen, verkündete der Verein Deutsche Blindenführhunde e.V. im Frühjahr 2020 den Start einer vereinseigenen Zucht. Zu den expliziten Zuchtzielen des Vereins und den erstrebenswerten Anlagen der Junghunde gehören unter anderem: ein sehr geringer Jagdtrieb, hohe Sozialverträglichkeit und ein ruhiges, ausgeglichenes, selbstsicheres Wesen.

Blindenführhund kleiner schwarzer Welpe im Gras
Blindenführhund Welpe, schwarzer Labrador

In enger Zusammenarbeit mit der International Guide Dog Federation (IGDF) begründet und den strengen Richtlinien dieses Gremiums folgend, erblickte im März 2021 der erste Wurf mit acht kerngesunden Labradorwelpen das Licht der Welt – ein Meilenstein für den Verein und gute Nachrichten für blinde und sehbehinderte Menschen in Deutschland, die auf einen gesunden, gut ausgebildeten und verlässlichen Führhund warten. Derzeit verbringen die Junghunde ihr erstes Lebens- und Sozialisierungsjahr in sorgsam ausgewählten Patenfamilien in Nord- und Mitteldeutschland. Ab dem Frühjahr 2022 werden sie bei kooperierenden Führhundschulen die Ausbildung zum Blindenführhund beginnen.

Welpenprogramm Welpe Retriever weiß
Blindenführhund Welpe, weißer Retriever

Die eigene Zucht wird es überdies auch ermöglichen, gezielt positiven Einfluss auf die Prägung der Welpen in den wichtigen ersten acht Lebenswochen zu nehmen. Langfristig soll die Anzahl von Ausbildungsabbrüchen oder des Herausfallens von Hunden aus dem Führhundeprogramm aufgrund erst spät im Prozess erkannter Eignungsdefizite reduziert werden.

Warum ist die vereinseigene Zucht so wichtig?

„Ein Hund, der nicht die perfekten Anlagen hat, wird früher oder später dem hohen Anspruch an das Führen eines blinden Menschen nicht mehr gewachsen sein und ausfallen. Man kann davon ausgehen, dass der Hund aufgrund seiner fehlenden Eignung zu diesem Zeitpunkt bereits viel Stress ertragen hat. Dazu sollte es besser gar nicht erst kommen. Und unsere vereinseigene Zucht wird sicherstellen, dass nur optimal geeignete Hunde die Ausbildung zum Blindenführhund antreten. Das wir als Verein seit 2019 strategisch und professionell Einfluss auf die Zucht nehmen, kommt natürlich auch dem Kostenträger zugute. Immerhin kostet die Ausbildung eines Junghundes zum Blindenführhund circa 30.000,00 Euro. Langfristig plant der Verein den Aufbau eines eigenen Zuchtzentrums mit fest angestelltem Personal.”

– Andreas Schmelt, Vereinsvorsitzender –

Patenprogramm für Zuchthündinnen

Unter dem Abschnitt „Die vereinseigene Zucht“ haben Sie erfahren, warum es so wichtig ist, auf die Anlagen der künftigen Blindenführhunde Einfluss zu nehmen. Doch wie und wo lebt eigentlich eine Zuchthündin? Unsere erste Zuchthündin Oiva, die wir aus Finnland zu uns geholt und mit der wir unsere vereinseigene Zucht begründet haben, lebt seit November 2019 bei einer Familie in Thüringen.

Die Familie gehört dem Verein an und hat sich bei uns als Patenfamilie beworben. Oiva wird hier ihr gesamtes Leben verbringen. Jeweils für die Zeit, in der Oiva trächtig ist (maximal viermal in ihrem Leben) wird die Familie zusätzlich vom Verein und einem kooperierenden Führhundetrainer engmaschig betreut und mit Rat und Tat bei allen Fragen zur Trächtigkeit unterstützt. Bei den Würfen sind Spezialisten des Vereins anwesend und sorgen sowohl für Mutterhündin, Welpen und auch die mitfiebernden Paten.

Grafik Pate für Zuchthündin werden

Sie haben Hundeerfahrung und Interesse, für unsere nächste Zuchthündin (Ankunft im Verein im Winter 2022) Pate zu werden?

Dann melden Sie sich gern bei uns. Von unseren Zuchthundepaten wird Hundeerfahrung und die Bereitschaft vorausgesetzt, die Zuchthündin im eigenen Heim als Familienmitglied aufzunehmen, sie zu einem vom Verein definierten Zeitpunkt decken zu lassen und bis zu maximal vier Würfe im eigenen Heim zu betreuen. Wenn Sie sich als Pate für eine Zuchthündin des Vereins bewerben möchten, wenden Sie sich gern an die Bundesgeschäftsstelle des Vereins Deutsche Blindenführhunde e.V. in Hamburg. (Kontakt über pate@dbfh.de).

Patenprogramm für Welpen und Junghunde

Die Grundlage eines verlässlich arbeitenden Führhundes ist die liebevolle Sozialisierung im ersten Lebensjahr. Um diese zu gewährleisten, hat der Verein Deutsche Blindenführhunde e.V. ein ehrenamtliches, engmaschig begleitetes Patenprogramm für die Betreuung seines Nachwuchses zwischen der achten Lebenswoche und dem zwölften Lebensmonat ins Leben gerufen.

Welpe mit Zahnbürste im Maul
Welpe mit Zahnbürste im Maul

Die Welpen-Paten bereiten die jungen Vereinshunde auf ihre spätere Ausbildung in einer Führhundeschule vor. Die Aufgabe der Paten ist es, die jungen Hunde mit Geduld, Konsequenz und Liebe zu erziehen und somit dafür Sorge zu tragen, dass die Hunde Ihrer vorgesehenen Aufgabe später bestmöglich gerecht werden können.

Unsere Patenfamilien suchen wir sehr sorgsam aus, unterstützen sie finanziell und begleiten sie das gesamte Jahr hindurch mit Rat und Tat sowohl vor Ort als auch über Videokonferenzen. Derzeit sind 22 Patenfamilien im Rahmen des Junghunde-Patenprogramms für den Verein Deutsche Blindenführhunde e.V. tätig und bereiten unsere 22 Junghunde auf ihre spätere Aufgabe als Blindenführhund vor. Ein besonderer Dank gilt dabei dem Hamburger Abendblatt, der Thüringischen Allgemeinen, und der Berliner Morgenpost die uns durch Presseaufrufe tatkräftig dabei unterstützt haben, unser Patenprogramm der Öffentlichkeit vorzustellen und liebevolle, verlässliche Paten für unseren Vereinsnachwuchs zu finden.

Sie möchten Welpen-Pate werden?

Als Welpen-Pate kann sich jeder bewerben, der einen Hund ganztags betreuen kann, gern im Freien und in Bewegung ist, Hunde liebt und sich trotzdem vorstellen kann, seinen kleinen Schützling nach einem Jahr weiterziehen zu lassen. Denn dann ist der Hund alt genug, um in einer Führhundeschule seine verantwortungsvolle Ausbildung zum Blindenführhund anzutreten.

„Eine einjährige Patenschaft verlangt vom Paten immer eine gesunde Mischung aus Emotion und Rationalität“, so Maik Schubert, der 2. Vorsitzende des Vereins und Blindenführhundetrainer. „Menschen, die schon immer einen Hund wollten, sollten sich nicht für diese kurzfristige Option entschließen. Denn am Ende besteht nicht die Option, den Hund doch bei sich zu behalten“, so Schubert. „Die besten Paten sind Menschen, die Hunde lieben aber eher rationale Gründe haben, als Pate zu helfen – etwa eine starke soziale Verantwortung oder eine geplante Überbrückungsphase im Leben“, so Schubert weiter.

Interessierte wenden sich gern an die Bundesgeschäftsstelle des Verein Deutsche Blindenführhunde e.V. in Hamburg über pate@dbfh.de.

Die Kosten für die Patenschaften im ersten Lebensjahr unserer Hunde werden vom Verein finanziert. Darum sind wir ganzjährig in der Öffentlichkeit und auf vielen Veranstaltungen unterwegs, um Spenden zu sammeln. Je mehr finanzielle Unterstützung wir erhalten, je mehr Junghunde können am deutschlandweiten, begleiteten Patenprogramm teilnehmen. Wenn Ihre Lebensumstände es also nicht erlauben, dass Sie einen Patenhund für ein Jahr bei sich aufnehmen, Sie unsere Arbeit jedoch trotzdem unterstützen möchten, können Sie jedoch mit einer Spende helfen.

Wir freuen uns über Zuwendungen jeglicher Größenordnung denn jede Spende hilft uns, unsere Ziele zu erreichen und Betroffene mit Führhund in Deutschland aktiv zu unterstützen.

Seniorenprogramm für Führhunde

Der Verein DBFH ist stolz auf sein erfolgreiches Seniorenprogramm, das pensionierte Blindenführhunde bei ihren Haltern unterstützt oder ihnen bei Bedarf Familien findet, die den Führhund-Rentnern einen ruhigen, liebevollen Lebensabend bieten.

Irgendwann ist es so weit und der Blindenführhund ist reif für den verdienten Ruhestand. Der Zeitpunkt des Rentenalters ist bei Führhunden sehr individuell. Wenn dem Führhundehalter auffällt, dass die Aufmerksamkeit während der Führarbeit auf Dauer nachlässt, dass der Hund vermehrt Stresssymptome durch die Hektik des Alltags zeigt oder dass gesundheitliche Probleme oder Alterserscheinungen auftreten, dann sollte der Hund in den Ruhestand gehen.

Optimal ist es, wen der Führhund in seiner gewohnten Umgebung bleiben und dort seinen Lebensabend altersgerecht verbringen kann, während ein junger Führhund dessen Arbeit übernimmt.

Leider ist das nicht immer möglich. Oft reicht der Wohnraum nicht aus, um zwei Hunden ein artgerechtes, liebevolles Zuhause zu geben. Manchmal ist das Einkommen für die Haltung zweier Hunde zu gering oder die tägliche Betreuung des Seniors kann im persönlichen Umfeld nicht sichergestellt werden. Dann können sich Blinde mit alterndem Führhund jederzeit an uns wenden, um Unterstützung bei der Entscheidungsfindung und Organisation des Lebensabends ihres treuen Helfers zu erhalten.

Blindenführhund Labrador Senior liegt im Gras
Blindenführhund Senior liegt im Gras

Für Seniorenhunde neue liebevolle Familien zu finden, ist uns eine Herzensangelegenheit. Für jeden Hund, der von uns vermittelt wird, nehmen wir uns viel Zeit, sprechen intensiv mit der potenziellen neuen Familie, bringen die Hunde persönlich in ihr neues Heim und verbringen meist ein bis zwei Tage zur gemeinsamen Eingewöhnung mit den neuen Familien. Pensionierte Blindenführhunde haben in der Regel fünf bis sieben Jahre lang täglich mehr als ihr Bestes gegeben, um einem blinden Menschen ein selbstbestimmtes, mobiles und freudvolles Leben zu ermöglichen. Sie verdienen unseren Respekt und intensive Fürsorge bis zum letzten Tag ihres Lebens.

Um Senioren-Blindenhunden in ein neues zu Hause zu vermitteln, pflegen wir einen umfangreichen Pool an Namen von Freiwilligen. Wenn auch Sie sich auf unsere Liste setzen lassen möchten, mailen Sie gern an vermittlung@dbfh.de.

Notfall- und Kurzzeitpflege

Wir helfen: Manchmal läuft das Leben nicht so, wie geplant: Plötzlich zippert der Bauch und man muss unverhofft ins Krankenhaus. Oder man hat die Gelegenheit zu einer beruflichen Fortbildung, doch es lässt sich in der betreffenden Zeit partout keine Unterkunft für den Blindenführhund finden. Auch in solchen Situationen unterstützt der Verein Deutsche Blindenführhunde e.V.. In akuten Notsituationen und bei absehbaren Engpässen in der Betreuung vermitteln wir nach persönlicher Absprache Blindenführhunde auf Zeit in liebevolle Patenfamilien oder betreuen sie im Rahmen unseres Vereinsnetzwerkes selbst.

Die Unterstützung unserer Vereinsmitglieder im Notfall liegt uns besonders am Herzen, denn nichts ist so belastend, wie die Sorge um den eigenen Hund wenn man selbst versorgt werden muss. Dass die Blindenführhunde, die diesen „Vereins-Service“ schon einmal genossen haben, unsere Urlaubsunterkünfte durchaus zu schätzen wissen, lesen Sie im nachfolgenden Bericht, den uns Ravi kürzlich gesendet hat. Denn auch Ravi musste, nachdem sein Herrchen gesundheitliche Probleme hatte, schnell eine Bleibe auf Zeit finden. Und er hatte Glück: Als Herrchen nach einem Monat unerwartet weitere medizinische Betreuung benötigte, konnte Ravi sogar zu seiner temporären Patenfamilie zurück. So wurde die ursprüngliche Notfallpflege zu einer stressfreien, angenehmen Auszeit vom Job, die sowohl Ravi – vor allem aber sein Herrchen glücklich machte.

Blindenführhund Ravi Portrait Hellbrauner labrador
Blindenführhund Ravi
Im Eiltempo Kurzzeitpflege für Ravi gefunden.

Moin. Ich bin Ravi, 4 Jahre alt, ein hellbrauner Labrador, lebe auf Rügen und bin mit Leib und Seele Blindenführhund. Neulich hat sich mein Herrchen Jürgen leider den Fuß verletzt. Mist, danach war nix mehr mit Ausgehen. Aber zum Glück ist mein Jürgen Mitglied im Verein Deutsche Blindenführhunde e.V. Und der Andreas vom Verein – ich glaube er ist da der Chef – der hat ganz schnell geholfen und mir einen Urlaubsplatz vermittelt!

Schwuppdiwupp ist Jürgens Schwester mit mir ins Auto gehüpft und losgedüst. Irgendwo im Nirgendwo trafen wir dann Angie. Angie kommt aus Hamburg und gehört auch zum Verein. Sie hatte angeboten, dass ich bei ihr und ihrem Mann wohnen und mit ihnen spazieren gehen kann, während Jürgen seinen schlimmen Fuß schont. Ich mag Menschen eh sehr gerne und Angie roch auch irgendwie nach Leckerchen und so fiel der Abschied nicht ganz so schwer; auch wenn ich Jürgen schon sehr vermisst habe.

Da ich Autobahnfahren ziemlich langweilig finde, habe ich ein schönes Nickerchen auf der Rückbank gemacht, immer den Duft meiner Futterbox in der Nase. So kam ich nach süßen Träumen von gewaltigen Futterbergen, hinter denen sich Katzen verstecken und gejagt werden wollen, am Abend in Hamburg an.

Ich sage es euch, es gibt da sooooo viel zu Schnüffeln und zu gucken, die reinste Freude. Manchmal merke ich gar nicht, dass Angie mich ruft. Naja, sie sieht ja dann auch, dass ich beschäftigt bin. Derzeit arbeite ich an ihr, damit sie besser versteht, wann ich mit Schnüffeln fertig bin, und sie weitergehen kann. Das kriegen wir schon noch hin. Ihr Mann Markus scheint da etwas schwerer von Begriff zu sein, oder liegt es daran, dass er meistens die Frühschicht um 6:30 Uhr macht und mental noch gar nicht anwesend ist, wenn es bei mir pressiert? Ich bin nämlich Frühaufsteher, denn nur der frühe Hund kriegt das größte Leckerli! Ich hatte bei Angie übrigens auch schon weitere gute Erziehungserfolge: Mittlerweile hat sie verstanden, dass es viel lustiger ist, ein großes Leckerli zu suchen als so einem dummen Stock hinterherzurennen. Immerhin, nachdem wir festgestellt haben, dass ich weder Angie noch Markus aus den Augen lasse, kann ich nun gelegentlich auf einer riesigen Wiese rumtollen und treffe da immer wieder neue Freunde, mit denen ich um die Wette rennen und spielen kann.

Abends, wenn ich dann endlich mein Futter bekommen habe – gar nicht so übel, auch wenn da eine Menge seltsamer Sachen drin sind, die man wie ich höre „Gemüse“ nennt – kommt Angie zu mir auf den Fußboden. Ich würde auch zu ihr auf’s Sofa kommen, aber das wäre ja zu einfach. Da gibt es dann reichlich Streicheleinheiten. Das gefällt mir gut, denn eigentlich bin ich ja ein Kuscheltier.

Wenn dann Feierabend ist, lege ich mich schon mal ganz flott auf meinen Schlafplatz, sonst wüsste Angie ja nicht, wo sie das Gute-Nacht-Leckerli hinbringen soll. Gemütlich ein wenig kauen, mal dran denken, wie es Jürgen wohl geht und wann ich endlich wieder zum Arbeiten zu ihm darf.

Seminare

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Mitglied werden | Leistungen für Mitglieder

Der Verein freut sich über jedes neue Mitglied, das aktiv an der Umsetzung unserer Vereinsziele mitwirkt oder ihn durch seinen Beitrag finanziell unterstützt. Eine Mitgliedschaft ist nicht davon abhängig, ob Sie von einer Sehbehinderung betroffen sind. Vielleicht haben Sie einfach ein persönliches Interesse daran, den Verein dabei zu unterstützen, seine Ziele zu erreichen. Wir möchten das Leben für Betroffene mit Führhund lebenswerter machen und jedes Mitglied zählt!.

  • Wenn Sie Vereinsmitglied werden wollen, senden Sie uns bitte Ihren  schriftlichen Aufnahmeantrag. Danach erfolgt ein persönliches Aufnahmegespräch.
  • Fördernde und korrespondierende Mitglieder können natürliche und juristische Personen des privaten und öffentlichen Rechts sein
  • Der Mitgliedsbeitrag beträgt 50,00 Euro pro Jahr. Der Beitrag für Partner und weitere Familienmitglieder beträgt 25,00 Euro pro Person pro Jahr. Eine Aufnahmegebühr wird nicht erhoben.

Für seine Mitglieder hält der Verein eine umfangreiche Palette an Leistungen bereit. Alle fördernden Vereinsmitglieder helfen mit ihren Mitgliedsbeiträgen oder Aktivitäten, die Vielzahl der vom Verein organisierten Aktivitäten zu unterstützen.

Dazu zählen neben umfassenden Beratungsangeboten zum Beispiel die Absicherung einer lebenslangen Betreuung der vom Verein vermittelten Hunde: Im Krankheitsfall organisiert der Verein Kurzzeitpflegestellen für den Blindenführhund und unterstützt, wenn ein Hund im Ausnahmefall nicht mit verreisen kann. Er vermittelt Reisebegleiter und ehrenamtliche Helfer für gemeinsame Spaziergänge oder Joggingrunden, damit Führhunde neben ihrem anspruchsvollem Job auch unbeschwerte Freilaufmöglichkeiten erhalten. Darüber hinaus organisiert der Verein Aus- und Fortbildung für Blindenführhundegespanne, Gespannprüfer, Blindenführhundetrainer und interessierte Kreise und ist regelmäßig Teilnehmer und Referent bei internationalen Kongressen.

Überdies bietet der Verein Deutsche Blindenführhunde e.V. seinen Mitgliedern auch finanzielle Unterstützung: Er hilft bei der Medikamenten-finanzierung von Seniorenhunden, finanziert die Vermittlung von pensionierten Blindenführhunden und begleitet die Halter im Falle von Unstimmigkeiten mit Kostenträgern oder der Führhundeschule. Er übernimmt Seminar- und Fortbildungskosten oder unterstützt Privatversicherte bei der Finanzierung eines Hundes. In Härtefällen vergibt er auch kurzfristig Darlehen für Tierarztrechnungen. Beratung von Arbeitgebern, gutachterliche Stellungnahmen und die Unterstützung vor dem Sozialgericht sind weitere Leistungen, auf die Mitglieder des Vereins zurückgreifen können.

Grafik Ihre Unterstützung hilft

Für eine Unterstützung unserer Arbeit für blinde und sehbehinderte Menschen und Blindenführhunde sind wir Ihnen sehr dankbar.